März 2007 JGH Gemeindebrief — Deutsch
Jüdische Gemeinde Hameln Gemeindebrief

März 2007 • Adar–Nisan 5767  •  Programm
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Liebe Mitglieder der Gemeinde, Freunde und Förderer,
     Was für einen Fest! Was für eine Gemeinde! Am Schabbat Schekalim, Samstag, den 17. Februar feierte unsere Gemeinde mit mehr als 150 Mitgliedern und Gästen das 10-jährige Bestehen unserer Gemeinde. Als unsere Vorsitzende an das Rednerpult trat, konnte sie in unserem Gemeinderaum in die Früchte eines 10 jährigen Engagements schauen, in eine Vielfalt von Gesichtern, der Menschen, die mit der Jüdischen Gemeinde Hameln verbunden sind. So war es eine Freude neben der Vielzahl von Gemeindemitgliedern im Besonderen die Hamelner Oberbürgermeisterin Frau Susanne Lippmann, die Fraktionsvorsitzenden der Parteien Herrn Griese, CDU, Herrn Güsgen, FDP, sowie Frau Wehrmann in Doppelfunktion als Fraktionsvorsitzende der Grünen und stellvertretende Bürgermeisterin zu begrüßen. Aus dem Deutschen Bundestag begrüßte Frau Dohme Herrn Hans-Peter Thul. Herr Volker Brockmann war als Landtagsabgeordneter gekommen, sowie Herr Hartmut Kahle von der Stadt Hameln. Ingrid Wettberg, Vorstandsmitglied der Union Progressiver Juden in Deutschland, überbrachte ein Grußwort des Vorsitzenden, Dr. Jan Mühlstein. Anwesend waren auch viele Vorsitzende und Mitglieder jüdischer Gemeinden des Landesverbandes. Pastor Martin Hoffman kam als Vertreter der Kirchen der Stadt Hameln. Auch der Architekt unseres Synagogenprojektes, Frank Taylor, feierte mit uns wie viele andere Persönlichkeiten aus Stadt, Politik und Kirche sowie dem öffentlichen Leben.

     In ihrem Grußwort brachte Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann die Verbundenheit der Stadt Hameln mit der ersten jüdischen Gemeinde nach der Shoah zum Ausdruck. Frau Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen und Direktoriumsmitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland, legte zwei Schwerpunkte in ihre Rede. Sie nannte die jüdische Gemeinde Hameln eine lebendige Weiterführung der liberalen jüdischen Tradition, wie sie in Deutschland vor der Shoah allgemein praktiziert wurde und rief gleichzeitig die Vertreter der Stadt Hameln und der Politik auf, sich stärker für den Bau einer neuen Synagoge in Hameln zu engagieren. Das Besondere an der fröhlichen Feststimmung war, das viele Menschen, die ganz unterschiedlich mit der jüdischen Gemeinde Hameln verbunden sind, zusammenkamen und ihre Verbundenheit zum Ausdruck brachten. Christa Bruns als Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit hob den Dialog hervor, der von Juden und Christen in Hameln praktiziert wird, Herr Spangenberger, Pastoralreferent der Katholischen Gemeinde, erinnerte an die Anfänge der jüdischen Gemeinde in den Räumen der St. Elisabeth-Gemeinde. In fast historischen Bildern einer Dia-Show konnte die Geschichte unserer Gemeinde gezeigt und mit zu Herzen gehenden Worten unserer zweiten Vositzenden, Polina Pelts, noch einmal sehr lebendig gemacht werden. Grußworte und Gedanken zum Jubiläum wurden durch die musikalischen Beiträge unserer Gruppe „Shalom“ aufgelockert. Rachel Dohme sagte in ihrer Rede, das zu Beginn unserer Gemeindegeschichte, sich Menschen trafen, aus verschiedenen Ländern und Kulturen, aber unsere Religion uns verbunden hat.
Dank vieler harter Arbeit ist das Gemeindeleben auch in spiritueller Hinsicht tiefer und reifer geworden. Das brachte dann auch der Gottesdienst mit Rabbinerassessor Gábor Lengyel zum Ausdruck, der seine Gedanken zum Schabbat vortrug und Hawdala, den Ausklang des Schabbat, mit uns feierte. Die Gesichter der Menschen leuchteten im Schein der Hawdala-Kerzen, junge und alte Gesichter, und gerade die Kinder, die an diesem Festtag durch die Gemeinderäume tobten, zeigten die Hoffnung auf Zukunft der jüdischen Gemeinde in Hameln, so wie es das Motto der Feier nannte: „Erinnernd-Voranschreitend-Beständig“. Ulrike Dangendorf untermalte das Fest mit ihrer schönen Akkordeonmusik, immer wieder klangen beliebte jüdische Melodien durch, die Köstlichkeiten am Buffet waren kaum noch zu überbieten und die Gemeinderäume waren vom Klang vieler Stimmen erfüllt, die zurück aber auch nach vorn blickten. Lachen, Herzlichkeit und Gesten der Verbundenheit bestimmten die Atmosphäre dieses besonderen Schabbattages, es war wie eine Kraftquelle für das weitere Aufbauen jüdischen Lebens, Schritt für Schritt in das nächste Jahrzehnt. Dazu braucht die jüdische Gemeinde in Hameln weiterhin viel Hilfe und Unterstützung, die Grundlage dafür ist unser religiöses Gemeindeleben, so wie es das Gebet am Festtag beschrieb: “Gepriesen seist du Ewiger, der das Universum regiert. Du hast uns zu einer Gemeinde gemacht.“

Jüdische Feste im März
     Am 5. März um 16.00 Uhr feiern wir gemeinsam Purim. Wir verkleiden uns, machen viel Krach mit Rasseln, essen leckeren „Hamantaschen“ (dank die Frauengruppe unter der Leitung von Polina Pelts), und hören der Megillat Esther (Buch Esther). Dank unsere Rabbinerin Irit Shillor, haben wir eine Megillat Esther in Hebräisch, Deutsch und Russisch, sodass jeder die Geschichte verstehen kann. Obwohl das Fest ein freudiger Tag für Kinder ist, Hamentaschen hat er eine ernsthafte Geschichte. „Purim" heißt „Lose" und erinnert an die Errettung der persischen Juden aus der Stadt Schuschan vor der Vernichtung durch den bösen Haman am 14. Adar, im Jahre 450 vor unserer Zeitrechnung, eine Geschichte, die im biblischen Buch „Esther“ erzählt wird. Es ist ein Brauch kleine Geschenke mit Lebensmitteln (Schlachmones) zu schicken. Unsere „Jung und Jüdisch, Jr.“ Gruppe hat eine Spendenbüchse in der Gemeinde ausgestellt, und bittet alle etwas einzuwerfen. Mit dem Geld wollen die Kinder und Jugendlichen Schlachmones Körbchen für die älteren und kranken Mitglieder der Gemeinde fertigen. Wir freuen uns auf sehr viele Mitglieder und Gäste bei unserem Purim Fest!

Jahreshauptmitgliederversammlung
     Am 25.02.07 fand unsere Jahreshauptversammlung statt. Dass die Versammlung vor dem Redaktionsschluss für den März Gemeindebrief stattgefunden hat, werden wir erst im Aprilbrief darüber berichten können und bitten dafür um Verständnis.

Mitgliedsgebühren
     Wir erinnern Sie höflich, ihre Mitgliedsbeiträge zu zahlen. Unser lebendiges Gemeindeleben braucht ihre Unterstützung. Wir danken allen, die schon bezahlt haben.

Tu B'Schwat Spende
     Bei unserem Tu B'Schwat Seder am 3. Februar haben wir für einen
„Wald der Kinder“ im Modi’in, Israel gesammelt. Die dortige liberale Jüdische Gemeinde „Yozma“ pflanzt einen Wald in Erinnerung an die 1.5 Millionen Kinder, die während der Holocaust ermordet wurden. Am Erew Tu B’Schwat und am Tu B’Schwat sammelten wir €148, die Rachel überreichen wird, wenn sie bei der WUPJ Tagung in Jerusalem ist. Wir danken alle Spendern!

Rachel und Elke fahren nach Jerusalem
     Elke Wendt nahm an dem diesjährigen Beutel Leadership Seminar von 5.–15. März in Jerusalem teil. Der Seminar unterstützt die Fortbildung der Gemeindemitglieder, die aktiv in ihre Gemeinden ehrenamtlich arbeiten.
     Unsere Vorsitzende Rachel Dohme nahm an der Tagung der Welt Union für Progressives Judentum (WUPJ), unser internationaler Dachverband, vom 15.–20. März in Jerusalem teil.
     Beide Frauen wollen im April über ihre Eindrücke und Erlebnisse in der Gemeinde erzählen.

Pessach ist von 2. bis 10. April
     Das Gemeinde Seder findet am Erew Pesach, Montag, den 2. April statt. Rabbinerin Irit Shillor wird den Seder leiten. Melden Sie sich bis 28.03. im Büro bitte an. Wie jedes Jahr, haben wir koscheren Matza und Wein aus Israel für Gemeindemitgliedern bestellt. Eingekauft werden, können die Produkte für Pessach während der Bürozeiten. Nur solange der Vorrat reicht!

Spenden
     Wir danken herzlich den vielen lieben Mitgliedern und Freunden, die unser Gemeindeleben und Synagogenbau mit Spenden unterstützt haben.
     Für seine großzügige Spende zum Jubiläum, danken wir Herrn Dr.Oleg Rubanow und Frau. Herzlich danken möchten wir auch Uwe Wolandowitsch, die liberale Jüdische Gemeinde Hannover, die Liberale Jüdische Gemeinde Bad Pyrmont, die Katholische Kirchen der Stadt Hameln, die eine Spende für unsere Kinder und Jugendarbeit überreicht haben und die Christengemeinde Hameln. Aus unserem Freundeskreis danken wir Frau Renate und Monika Cramer, Frau M. Heckmann, Frau U. Gibas, Frau U. Niedert, Frau C. von Twistern, Herr und Frau Späth, Herr G. Nerger, Frau Anne Armbrecht und Frau Sabine Demuth. Für Spenden für den Synagogenbau danken wir Christine Whitelaw und „Netzwerk Bünde“, die ein Benefizkonzert zu Gunsten unseren Synagogenbau Projekt veranstaltete. Zwei 11. Klassen der Wirtschaftsgymnasium Hameln mit ihren Lehrerinnen Dr. A. Schmidt und Frau I. Spangenberger haben unserer Gemeinde besucht und am Unterricht teilgenommen. Als Dank spendeten die Jugendlichen für unser Bau-Projekt. Wir danken ihnen. Unsere Gemeinde wird von vielen mitgetragen.

Baum des Lebens
     Obwohl der Winter noch da ist, wachsen an unserem Baum neue Blätter. Gestiftet von der Liberale Jüdische Gemeinde Hannover sind zwei Blätter:

          „Liberale Jüdische Gemeinde Hannover“

          „Mazal Tow zum 10-jährigen Bestehen“

     Formulare für die Blätter liegen im Büro aus, jedes Blatt kostet 50€. Spenden Sie ein Blatt! Helfen Sie uns damit unsere Synagoge zu bauen.

Danke — Todah Rabah
     Wir danken allen fleißigen Händen, die bei unser Jubiläumsfeier mitgeholfen haben. Praktisch jeder in der Gemeinde hat irgendwas gemacht und damit geholfen, dass es ein rauschendes Fest geworden war. Besonders möchten wir den Gastrednern und Faina Pelts für die Übersetzungen der Reden, Polina Pelts, Arkadij Drejzer und Dieter Vogelhuber für deren exzellent vorbereitete Dia Rückschau, die Gruppe Schalom für ihren musikalische Umrahmung der Festlichkeiten, Gábor Lengyel für den Gottesdienstleitung, Josef Pelts für das liebevoll geschriebene Gedicht, Peter Wendt für die neuen gelben Gardinen, Andrev Kolneseva für den Putz und Malarbeit, Elena Gorbacheva und Liubov Pesina für das Raumgestaltung und Organisation und alle die das köstliches Essen mitgebracht haben. Danke an Sie alle, dass wir so ein wundervolles Fest zusammen feiern konnten.

Mazal Tow
     Wir gratulieren Dieter Vogelhuber zur Vermählung seines Sohnes—Mazal Tow Dieter!

Geburtstage im März
     Allen März-Geburtstagskindern gratulieren wir sehr herzlich. Im Anschluss an Kabbalath Schabbat am 30. März, beim Kiddusch, feiern wir die Geburtstage, feiern Sie bitte mit!

Refuah Schlama — Gute Besserung
     Allen, die zurzeit krank sind, wünschen wir gute und schnelle Genesung. Wenn Sie einen Krankenbesuch wünschen, so rufen Sie bitte Frau Berta Friedmann (05151-13204) an.

Jahrzeiten im März — Wir erinnern uns an:
     Riva Slavinska — 18.03.2005 / 18. Adar II 5765
     Möge die Erinnerung an sie stets lebendig bleiben!

Shalom
     —Ihr Vorstand



Programm für März 2007 • Adar–Nisan 5767
Bürozeiten.: Mon., Mi., Fr., 9:15–13:30 nach Terminvereinbarung

Donnerstag, 01.03.07  15.30 Uhr   „Jung und jüdisch, jr.“, Leitung: Michal Tal
                      16.30 Uhr   B’nei Mitzwa Unterricht
                      17.30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene
Samstag, 03.03.07
                13:30–14:30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene, Leitung: Itamar Baum
                      15.00 Uhr   Seminar mit Itamar Baum: „Der jüdische Morgen  
                                  Gottesdienst“ 
Montag, 05.03.07      10:00 Uhr   Hamantaschenbacken, 
                                  Leitung: Polina Pelts
                      16.00 Uhr   PURIM FEST, 
                                  Leitung: R. Dohme und V. Pesok
Donnerstag, 08.03.07  17.00 Uhr   Internationaler Frauentag, Leitung: V. Friedmann
                                  Musikprogramm: Tatjana Kolmanowsi, Klavier und
                                  Natalija Resnikova, Geige
Samstag, 10.03.07     10:00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst / Torastudium 
                                  mit R. Dohme
Mittwoch, 14.03.07    11:00 Uhr   Infoveranstaltung: „Krankenkassen Neuregelungen“
                                  Leitung: Sozialarbeiterin Faina Pelts
Freitag, 16.03.07     17.00 Uhr   Kabbalath Schabbat Gottesdienst 
                                  Leitung: D. Vogelhuber und V. Pesok
Samstag, 17.03.07     10.00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst / Torastudium
                                  Leitung: D. Vogelhuber
Dienstag, 20.03.07    16:00 Uhr   Videonachmittag: „Phantom der Oper“
                                  Leitung: V. Friedmann
Donnerstag, 22.03.07  15.30 Uhr   „Jung und Jüdisch,, jr“, Leitung: Michal Tal
                      16.30 Uhr   B’nei Mitzwa Unterricht
                      17.30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene
Samstag, 24.03.07     10:00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst/Torastudium mit R. Dohme
Dienstag, 27.03.07    16:00 Uhr   „Russischer Nachmittag“, Leitung: Maja Olvovska
Freitag, 30.03.07     17.00 Uhr   Kabbalath Schabbat Gottesdienst mit R. Dohme
Samstag, 31.03.07     10.00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst/ Torastudium
                                  Leitung:  D. Vogelhuber

Aktivitäten außerhalb der Gemeinde:

Sonntag, 11.03.07     17.00 Uhr   Podiumdiskussion:“Glauben wir alle an denselben
                                  Gott?“, R. Dohme für das Judentum mit Vertretern
                                  von Christentum und Islam, Kath. Kirchengemeinde
                                  St. Bonifatus, Hess. Oldendorf
Dienstag,13.03.07     16:00 Uhr   Christlich-Jüdische Gesellschaft:
                                  „Christen und Juden im Gespräch“
                                  Gemeindesaal, St. Augustinus-Gemeinde

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