Juni 2007 JGH Gemeindebrief — Deutsch
Jüdische Gemeinde Hameln Gemeindebrief

Juni 2007 • Siwan–Tammus 5767  •  Programm
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Liebe Mitglieder der Gemeinde, Freunde und Förderer,
     Ein Gast unserer Gemeinde sagte bei einem Besuch, als die nächsten Veranstaltungen bekannt gegeben wurden: „Alle Achtung, so viele Termine, was für eine Lebendigkeit.“ Genau dies traf ganz besonders für den Monat Mai zu. Unsere Jung und Jüdisch jr.
Gruppe war Gast beim Stadtkinderfest der Religionen im Bürgergarten. Das Thema war „Respekt“, und so erzählten wir über Respekt aus jüdischer Sicht. Wir sangen mit allen Teilnehmern „Hinej ma tow uma na him, schewet achim gam jachat“—es ist schön wenn Geschwister miteinander versammelt sind—ist die Bedeutung dieses Liedes. Beim Kinderfest wurde es ein kleines Stück Wirklichkeit.
     Auch in diesem Jahr durften wir wieder Gast im Garten der reformierten Gemeinde in der Hugenottenstraße sein, um dort unser schönes Lag B’Omer Picknick zu feiern. Das herrliche Wetter trug zu einer fröhlichen Stimmung bei. Es wurden koschere Würstchen gegrillt und jeder brachte eine selbstgemachte Köstlichkeit mit. Nach einem kurzen Gottesdienst stand das Erzählen und geselliges Miteinander im Mittelpunkt. Unsere Kinder erfreuten uns noch einmal mit einem Lied. Elke Wendt erinnerte an Worte des Rabbiners Leo Baeck über jüdische Identität.
     Sehr würdig und bewegend war auch die Gedenkstunde zur Befreiung Deutschlands durch die Alliierten am 9.Mai. Wir sind eine Gemeinde die stolz darauf ist, eine Gemeinschaft zu bilden aus Juden unterschiedlicher Nationen. So war dieser Tag gerade für unsere russischen Gemeindemitglieder sehr ergreifend, verbunden mit Erinnerungen an die Opfer und harte Zeit des großen vaterländischen Krieges. Es gab Texte, Gebete und Lieder. Jeder erzählte eine Begebenheit, die mit diesem besonderen Tag zu tun hatte. So berichtete Rachel Dohme von einer Begegnung am Vorabend in unserer Gemeinde. Dort war ein älterer Herr einer Besuchergruppe aufgestanden und bekannte unter Tränen, als Mitglied der Hitlerjugend die Fenster unserer ehemaligen Synagoge eingeworfen zu haben .“Bitte vergeben Sie mir das“, waren seine Worte. Auf einer persönlichen Ebene, aus ihrem Herzen, konnte Rachel Dohme das tun. Und ein schwerer Moment stand plötzlich unter dem Zeichen der Versöhnung. Der Tag zur Erinnerung an die Befreiung Deutschlands vom Nazi-Terror, wie er in unserer Gemeinde gefeiert wurde, wird allen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Er zeigte wie wichtig es ist jedes Jahr neu diesen Gedenktag zu halten. Ein besonderer Kabbalat-Schabbat-Gottesdienst wurde von unserer Familie Brückner gestaltet, die den ersten Geburtstag ihrer Tochter Naomi zum Anlass nahmen, ihre Freude mit uns zu teilen und sich als Familie in die Liturgie einbrachten. Naomi bestaunte alles mit ihren großen Augen, ließ die Stimme von zart bis kräftig erschallen und spürte, das sie ein besonderer Teil der Gemeinde ist, als „unsere“ Jüngste.
     Schawuot, das Pilgerfest 50 Tage nach Pessach, erinnert uns an den Empfang der Thora und die Gebote. Wir feierten gemeinsam mit unserer Rabbinerin Irit Shillor einen Gottesdienst am Abend und fügten eine lange
Studier- und Lernnacht an. Diese Tradition gibt es in vielen jüdischen Gemeinden und hat den Austausch über ein jüdisches Thema im Mittelpunkt. Wir tauschten uns über Judentum und Sexualität aus, betrachteten Aussagen in der Thora dazu und auch die Kommentare unserer Weisen. Was für ein spannendes Thema! Unterbrochen wurde das Denken und Lernen von einer köstlichen Mitternachtssuppe und fand beim Hellwerden seinen Abschluss mit einem Schacharith-Gottesdienst. Fast passend dazu sprach unsere Rabbinerin Irit Shillor vor der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit über die Rolle der Frau im Judentum. Ein Thema bei dem es gut war, das auch männliche Ohren interessanter Aspekte lauschen konnten.
      Zwischen all diesen Ereignissen passiert auch stets viel „hinter den Kulissen“ unserer Gemeinde. Wir trafen uns, um das Kinderfest am 10. Juni vorzubereiten, immer wieder besuchen uns Schulklassen und Gemeindegruppen, bekommen eine Möglichkeit zur Begegnung mit dem Judentum in unseren Gemeinderäumen. Es kommen interessierte Menschen die ein persönliches Gespräch suchen oder Gäste wie der Kantor Jeremy Wasser, der unseren Schacharit-Gottesdienst mit seinem Gesang verschönerte und uns neue Lieder beibrachte. Ja, unsere Gemeinde lebt von einer Balance in ihren Veranstaltungen, die sowohl religiös als auch kulturell wertvoll sind. Dafür sind wir sehr dankbar.

Jüdisches im Juni
     Am Sonntag, den 10. Juni feiern wir um 15.00 Uhr ein großes Kinderfest auf dem Gelände unserer Gemeinderäume und in unseren Gemeinderäumen. Wir haben dazu alle Kinder unserer Stadt unterschiedlichster Religionen eingeladen. Dieses Fest steht in Verbindung zu unseren Jubiläumsfeiern des 10jährigen Bestehens. Es ist bestimmt eine große Freude wenn sich viele Kinder daran beteiligen und das Angebot unterschiedlichster Stationen in Anspruch nehmen, die von Gemeindemitgliedern vorbereitet wurden. Spielerisch können alle an diesem Nachmittag etwas über lebendiges jüdisches Leben erfahren. Vom Challot-Backen, israelischen Tänzen, einem großen Puzzle und Malen, einer Synagogen Rally sowie das Lernen von russischen Buchstaben ist alles dabei was Freude macht. Natürlich auch jede Menge Saft, Kuchen und kleine Preise.
     Ein ganz besonders Ereignis ist auch die Bat Mitzwa von Malin Chaja Wendt, die am Schabbat Korach, das ist am 16. Juni, um 10.00 Uhr in unseren Gemeinderäumen, ihre erste Alijah, das heißt ihren ersten Aufruf zur Torah bekommen wird. Wörtlich übersetzt wird Malin an diesem Tag „Tochter des Gesetzes“, für die heutige Zeit übertragen, bedeutet es, das sie nun im religiösen Sinn erwachsen ist. Nach intensiver Arbeit und fleißigem Lernen freut sie sich auf ihren großen Tag und möchte mit der ganzen Gemeinde und vielen Gästen feiern. Unsere Rabbinerin Irit Shillor leitet den Gottesdienst, welchem ein festlicher Kiddusch folgt. Anschließend sind alle eingeladen sich an einem köstlichen Buffet zu bedienen und fröhlich zu feiern. Mit Malin feiern wir die fünfte Bat Mitzwa in unserer Gemeinde. Es ist die junge Generation, die unseren Glauben weiterträgt. Bitte kommen sie zahlreich um mit Familie Wendt diesen besonderen Tag im Leben ihrer Tochter zu feiern.

Shalom, Jona Simon
     Am 1. Juni 2007 feiern wir noch einmal mit Jona Simon Gottesdienst und danken ihm für seine Besuche in unserer Gemeinde. Bevor er nun demnächst sein Israel-Jahr beginnen wird, schenken wir ihm ein Buch für sein Studium und sagen damit „Dankeschön“.

L’hitraot Michal Tal
     Wir danken Michal Tal für ihren Einsatz in unserer Gemeinde, die Kinder und Großen haben sie in ihr Herz geschlossen und wir werden uns mit einer kleinen Überraschung von ihr verabschieden.

Jahrestagung Union Progressiver Juden 12.–15. Juli 2007
     In diesem Jahr feiern wir bei der Jahrestagung ebenfalls die Gründung der Union progressiver Juden in Deutschland vor 10 Jahren, im Centrum Judaicum in Berlin, mit viel Prominenz aus der jüdischen Welt und prominenten Gästen aus dem In- und Ausland. Aus unserer Gemeinde werden wieder einige Mitglieder teilnehmen, es besteht weiterhin die Möglichkeit sich anzumelden. Programme liegen in der Gemeinde aus.

Rebekka Dohme und Jeremy Wasser
     Unsere Sommergottesdienste werden in diesem Jahr wieder verschönert durch die Stimmen von Rebekka Dohme, die aus New York ihre Familie in Hameln besucht und Dr. Jeremy Wasser, der ebenfalls aus den USA in Deutschland zu Gast ist, und regelmäßig unsere Gottesdienst besuchen wird. Wir begrüßen die beiden ganz herzlich und freuen uns auf sie.

Spenden
  • Wir danken herzlich den vielen lieben Mitgliedern und Freunden, die unser Gemeindeleben und Synagogenbau mit Spenden unterstützt haben.
  • Wir danken Dieter Schulz, Beth und Joseph Seeley, Edith Leeser, Kantor Bernard Lowe, Bernard Rogak, und Elaine Doll.
  • Es gab am Konzert-Abend mit Aviva Piniane und Sergei Kolmanovski Spenden für unseren Synagogenbau, wobei mehr als 200 Euro zusammenkamen, sowie Spenden beim Abend mit Herrn Itzchak Ganor, Hauptdelegierter des Jüdischen Nationalfonds (KKL) bei dem ebenfalls mehr als 200 Euro für einen Hamelner Wald in Israel zusammenkamen.
  • Ebenfalls danken wir der Freikirche Stadthagen, Freikirche Afferde und dem Netzwerk Bünde für ihre Spende.

Tree of Life
Baum des Lebens
     Formulare für die Blätter liegen im Büro aus, jedes Blatt kostet 50€. Spenden Sie ein Blatt! Helfen Sie uns damit unsere Synagoge zu bauen.
     Gespendet von Familie Dohme: „Todah Rabah Rabbi David“ und „Zu Ehren Polina Pelts 70. Geburtstag“, sowie ein weiteres Blatt „Happy 18th Birthday Julian David“.


Danke —Todah Rabah
     Wir danken allen fleißigen Händen, die bei unseren Veranstaltungen und Feste im Mai mitgeholfen haben. Danke an Elke Wendt für das Begleiten der Kinder am Kinderfest der Religionen im Bürgerpark. Wir danken Rudi Brückner und Petro Schurupov für Würstchen-Grillen am Lag B’Omer Picknick im Garten der reformierten Gemeinde in der Hugenottenstraße, sowie Herrn Pastor Martin Hoffmann und seiner Gemeinde für ihre Gastfreundschaft. Aron Kaplan, Polina Pelts, Familie Jevdokimov, Elena Gorbacheva, Liubov Pesina und allen anderen die mit Lied und Text den Gedenktag am 9. Mai so besonders gemacht haben, sei gedankt. Dieter Vogelhuber danken wir für seine Mitternachtssuppe zu Schawuot Ganz besonders danken wir unseren fleißigen Küchen-Damen und Polina Pelts, die ein israelisches Büffet zusammengestellt haben, anlässlich des Besuches von Herrn Itzchak Ganor.

Mazel Tov
     Zum ersten Mal hat die Stadt Hameln eine Feierstunde anlässlich der Einbürgerung neue Staatsbürger abgehalten. Am Freitag, den 18. Mai durften drei unserer Gemeindemitglieder ihre Einbürgerungsurkunde persönlich von Frau Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann entgegen nehmen. Ein herzliches Mazel Tov an Suja Varschavska, Adel Gurevich und Evgenia Drozdova.

Geburtstage im Juni
     Allen Juni-Geburtstagskindern gratulieren wir sehr herzlich. Im Anschluss an Kabbalath Schabbat am 29. Juni, beim Kiddusch, feiern wir die Geburtstage, feiern Sie bitte mit!

Refuah Schlama — Gute Besserung
     Allen, die zurzeit krank sind, wünschen wir gute und schnelle Genesung. Wenn Sie einen Krankenbesuch wünschen, so rufen Sie bitte Frau Berta Friedmann (05151-13204) an, oder Frau Pelts im Büro 05151-925625, um einen Termin für Frau Friedmann zu vereinbaren.

Jahrzeiten im Juni — Wir erinnern uns an:

     Ilja Latkov — 05.06.1998 / 11.Siwan 5758

     Matvey Slavinskiy — 23.06.1998 / 29. Siwan 5758

Die Gemeinde spricht für die Verstorbenen beim Gottesdienst mit den Angehörigen Kaddisch. Jahrzeitkerzen sind im Gemeindebüro erhältlich. Möge die Erinnerung an sie stets lebendig bleiben!

Beileid
     Wir sprechen unser Beileid an Familie Rabbiner Prof. Dr. Walter Jacob und seiner Ehefrau Irene, zum Tod ihres Sohnes Daniel Jacob. Wir sprechen unser Beileid an Familie von Twistern, zum Tod Frau Christine von Twistern aus. Wir schließen sie beide in unsere Gebete ein.

Shalom
     —Ihr Vorstand


Programm für Juni 2007 • Siwan–Tammus 5767
Bürozeiten.: Mon., Mi., Fr., 9:15–13:30; und Di. & Do., 9.00–16.00

Freitag, 01.06.07
17.00 Uhr   Kabbalath Gottesdienst, Ltg. Jona Simon, Gast: Rabbiner Edward Van Voolen, Abraham Geiger Kolleg, Potsdam
Samstag, 02.06.07 10.00 Uhr   Schacharit Gottesdienst/Torastudium, Ltg.Jona Simon
Sonntag, 03.06.07 15.00 Uhr   Sonntags-Cafe: Frau Sabine Stucke, Videobeitrag „Yad Sarah" Medizinisches Zentrum in Israel
Donnerstag, 07.06.07 15.30 Uhr   „Jung und Jüdisch,, jr", Leitung: Michal Tal
  6.30 Uhr   B’nei Mitzwa Unterricht
  17.30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene
  19.00 Uhr   Vortrag: „Israel- im Schatten des 5. Jahres der Intifada" Herr Itzchak Ganor, Hauptdelegierter des Jüdischen Nationalfonds, (KKL) 
Samstag, 09.06.07 10:00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst / Torastudium, Ltg. R. Dohme
Sonntag, 10.06. 07 15.00 Uhr   Kinderfest zum 10-jährigen Jubiläum Spiel, Spass und Aktion
Donnerstag, 14.06.07 19.00 Uhr   Schiur: „Jüdischer Lebenszyklus", Rabbinerin Irit Shillor
Samstag, 16.06.07 10.00 Uhr   BAT MITZWA von MALIN CHAJA, WENDT, Ltg. Rabbinerin Irit Shillor Anschließend Kiddusch und Feier mit der Gemeinde und allen Gästen
Mittwoch, 20. 06.07 16.00 Uhr   „Juden und Christen im Gespräch" Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gemeindehaus, St. Augustinus
Donnerstag, 21.06.07 15.30 Uhr   „Jung und Jüdisch, jr", Abschlussfeier mit Michal Tal
  17.30 Uhr   Hebräisch für Erwachsene
Samstag, 23.06.07 10:00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst/Torastudium Ltg. D. Vogelhuber
Freitag, 29.06.07 17.00 Uhr   Kabbalat Schabbat mit Gastkantor Dr. Jeremy Wasser
Samstag, 30.06.07 10.00 Uhr   Schacharit-Gottesdienst/Torastudium Ltg. R. Dohme

Aktivitäten außerhalb der Gemeinde:
Samstag, 16. 06.07 19.00 Uhr   „Ich bin von anno-dazumal", Texte von Mascha Kaleko Bibliotheks-gesellschaft und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Bibliothek
Mittwoch, 20. 06.07 16.00 Uhr   „Juden und Christen im Gespräch" Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gemeindehaus St. Augustinus

Bitte vormerken:
Sonntag, 1. Juli 2007 12.30 Uhr Besuch von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
Es werden keine neuen Anträge für Claims Conference angenommen. Wir raten Ihnen trotzdem Ihre Belege sorgfältig zu Hause aufzubewahren, falls das Programm in 2008 weitergeführt werden sollte. Wir informieren Sie weit.

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