Jüdische Gemeinde Hameln Gemeindebrief

September 2009 • Elul–Tischri 5769–5770  •  Programm
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Liebe Mitglieder der Gemeinde, Freunde und Förderer,

     Wir hoffen, dass Sie alle einen erholsamen Sommer erlebt haben. Nun sind wir alle aus der Sommerpause zurück und unsere wunderschönen Gemeindeaktivitäten beginnen wieder. Alle Kurse und regelmäßigen Treffen fangen im September wieder an.
     Im Juli und August haben wir wunderschöne Gottesdienste gefeiert, die trotz der Urlaubszeit, sehr gut besucht waren.
     Drei unserer Jugendlichen nahmen an der diesjährigen Sommermachane im Saarland teil und kamen mit vielen schönen Eindrücken zurück. Hier in ihren eigene Worte:

     Dieses Jahr war unsere Machane in Weiskirchen/ Saarland. Insgesamt waren wir ca. 120 Kinder aus ganz Deutschland.
     Wir fanden die Machane sehr cool, denn es waren sehr nette Chanichim und Madrichim da.  Wir haben nette Freunde gefunden.
     Die Madrichim hatten sich ein volles Programm für uns ausgedacht: wir haben Ausflüge gemacht (Trier! Total interessant!) und Stadtralley, Schnitzeljagd und Schwimmbad haben echt Spaß gemacht. Abends gab es Disco, Lagerfeuer, Kinofilm ("Zug des Lebens"), Spiele und ein Theaterstück, das die Madichim für uns aufführten.
     Am Schabbat war Rabbiner Tom Kucera bei uns und hat Gottesdienst geleitet. Seine tolle Parascha, eine Fabel von Adlern und Krähen  konnten wir auf unser Leben anwenden.
     Es war superschön, mal nur mit jüdischen Kindern zusammenzusein, mit ihnen Schabbat und Hawdala zu feiern und Birkat ha-Mason zu machen—man braucht nichts zu erklären und fühlt sich mal nicht als Außenseiter!!! Toll ist auch, daß die Madrichim noch so jung sind, dass sie ähnliche Interessen haben wie wir!
     Danke an alle, die die Machane 2009 gefördert und unterstützt haben, es waren tolle Ferientage für uns!

Grüße von Miriam, Gabriel und Patrizia
     Lior Blase nahm während der Sommermonate an einem Seminar des Oranim College in Haifa teil, um seine hebräischen Sprachkenntnisse zu vertiefen. Dies kommt unseren Kindern und Jugendlichen zugute, die er in hebräischer Sprache unterrichtet.
     Außerhalb der Gemeinde fand der „Tag der Kulturen“ in Hameln statt. Dort hat uns unsere Tanzgruppe “Chag Sameach” und der Gemeindechor „Schalom“ vertreten, außerdem gab es einen Informationtisch organisiert von Dieter Vogelhuber und Team und Kunsthandwerk von Dr. Felix Peres. Wieder einmal haben wir die jüdische Kultur in unserer Stadt repräsentiert.
     Gemeinsam mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft fand ein sehr schöner Ausflug nach Göttingen statt.Wir danken Polina Pelts und Hans-Georg Spangenberger für die gute Organisation.

     Unsere Gemeinde nahm mit 10 Personen an der 15. Jahrestagung der Union Progressiver Juden in Deutschland teil. Mehr als 250 Menschen aus Deutschland, England, Amerika und Israel nahmen teil. Grußworte zur Eröffnung wurden von UPJ-Vorsitzendem Dr Jan Mühlstein, Vize Präsident der Weltunion Progressiver Juden Rabbiner Joel Oseran, gesprochen. Für die Europäische Region der Weltunion sprach Dr Leo Hepner. Es gab interessante Arbeitsgruppen und beeindruckende Gottesdienste.
     Der Schabbat Schacharitgottesdienst, geleitet unter anderem von unserem ehemaligen Rabbinerstudenten Adrian Schell, endete mit seiner Bitte, das unsere Faina Pelts alle in das “Adon Olam” nach Hamelner Melodie einstimmen sollte. Verschiedene Impressionen von Mitgliedern unserer Gemeinde, die teilnahmen, sollen hier wiedergegeben werden.

Alexandra: „Mir hat alles sehr gut gefallen. Aber besonders waren für mich die Gottesdienste. Sehr beeindruckend.”
Faina: „Es gab so viele gute Gespräche, fast wie ein Familientreffen.“
Polina: „Es waren sehr viele russischsprachige Mitglieder dabei. Das hat mir gefallen.“
Feana: „Mir hat die Hawdala-Feier so gut gefallen. Die Jugendlichen haben das geleitet. Es hat mein Herz tief bewegt.“
Arkadi: „Auch für mich war die Hawdala -Feier so beeindruckend. Sie hat mir das Gefühl von Zugehörigkeit und Freundschaft vermittelt.“
Elena: „Mir haben die Workshops mit Rabbiner Tom Kucera und Natascha Lyskovoy sehr gut gefallen.“
Svitlana: „An dem Tag, an dem man nichts Neues lernt, lebt man nicht. Ich habe viel Neues gelernt und Spaß gehabt. Danke, das ich dabei sein durfte.“

Jüdisches im September
     Unsere Gemeinde feiert am 18. September Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest 5770. Wir freuen uns, dass Rabbinerin Ilana Baird aus Haifa die Gottesdienste zu den Hohen Feiertagen leiten wird. Sie ist in unserer Gemeinde inzwischen ein bekanntes Gesicht und wir freuen uns sehr auf ihren Besuch. An Rosch Haschana beginnt das Jüdische Neujahr, welches an Jom Kippur 10 Tage später seinen Höhepunkt findet. Die 10 Tage zwischen Rosch Haschana dienen zur Vergebung zwischen den Menschen und zwischen dem Menschen und Gott. Man erreicht dies durch die drei Säulen:

Teschuwa—Umkehr, Tefilla—Gebet,
und Zedaka—Wohltätigkeit.

     Der Erew Rosch Haschana Gottesdienst beginnt am 18. September um 17 Uhr. Anschließend begrüßen wir das Neue Jahr mit Apfel, Honig und mitgebrachten vegetarischen Speisen. Rabbinerin Ilana Baird wird am 19. September um 10.00 Uhr den Rosch Haschana Morgengottesdienst leiten. Wir essen gemeinsam zu Mittag und gehen dann zum Fluss für die Taschlich Zeremonie. Der Kol Nidre Gesang zu Erew Jom Kippur am 27. September öffnet unsere Herzen durch seine eindringlichen Melodien und stimmt uns ein, den höchsten Feiertag Jom Kippur am 28. September zu begehen. Nach dem Jiskor und Neila Gebet brechen wir gemeinsam das 24-stündige Fasten. Selbstverständlich sollen Kinder, alte oder kranke Menschen nicht fasten. Für unsere schulpflichtigen Kinder liegen Formulare zur Schulbefreiung an Jom Kippur im Büro bereit.

Die Vielfalt unserer Gemeinde hat viele Köpfe
     Wie versprochen, setzen wir in diesem Gemeindebrief unsere Vorstellung von Menschen und Gruppen fort, die sich auf besondere Weise engagieren.
     Für unsere Kulturarbeit ist Matvej Dvortsis zuständig. Er leitet den Videonachmittag, mit Filmen in russischer Sprache und einmal monatlich das Seniorencafe. Dort werden Künstler eingeladen, Menschen, die Vorträge zu kulturellen Themen halten. Es findet ein lebendiger Gedankenaustausch statt. Manchmal blickt die Gruppe über die Gemeindegrenzen hinaus und besucht andere Gemeinden oder empfängt Mitglieder anderer Gemeinden in unseren Räumen. Auch wunderschöne Museumsbesuche sind dabei.
     Den „Russischen Nachmittag“ betreut Frau Maya Olvovskaja als Kunsthistorikerin seit zehn Jahren mit brillant vorbereiteten Diavorträgen zur Kunstgeschichte. Das große Spektrum der Kunst dieser Welt wird von ihr anschaulich dargestellt.
     Einmal im Monat trifft sich der russische Bücherkreis unter der Leitung von Alexandra Konstantinova und diskutiert über ein Buch welches die Gruppe gelesen hat. Dieses neue Angebot wird von vielen Mitgliedern geschätzt.
     Unser Gemeindechor „Schalom“ wurde im Jahr 1998 gegründet. Er hat die Aufgabe jüdische Kultur durch Musik und Gesang zu vermitteln. Momentan gibt es 8 Sänger und Sängerinnen im Chor aus drei Nationen: ukrainisch, russisch und deutsch. Sie unterstützen religiöse Feste in der Gemeinde, und treten bei Konzerten und Veranstaltungen außerhalb der Gemeinde auf. Unter der Leitung von Petr Chrastina übt der Chor zweimal monatlich jüdisch und hebräische Lieder. Auch in der Zukunft will der Chor in der Gemeinde und Öffentlichkeit präsent und aktiv sein.
     „Benkshaft“, nennt sich ein Trio welches sich unter der Leitung von Uwe Wolandowitsch 2008 gegründet hat. Weitere Mitglieder der Gruppe sind Rudi Brückner und Petr Chrastina. Benkshaft bedeutet Sehnsucht und hat sich zur Aufgabe gemacht, die „Jiddische Sprache“ in Form von Liedern wieder mehr zum Leben zu erwecken. Das Trio spielt traditionelle und moderne Musik in Jiddischer Sprache.
     Boris Markhassev leitet die gemischte israelische Tanzgruppe „Chag Sameach“ unserer Gemeinde. Mit viel Freude repräsentieren die Tänzerinnen und Tänzer unsere Gemeinde bei Veranstaltungen und laden zum Mitmachen ein.
     Wir freuen uns, soviele engagierte Mitglieder zu haben, die gern und mit Herz und Seele jüdische Kultur und Tradition vermitteln.
      Wir danken ihnen allen!
     Unsere kleine Reihe wird in den nächsten Gemeindebriefen fortgesetzt mit der Darstellung anderer Gruppen und Menschen, die in unserer Gemeinde leben.

Zentralwohlfahrtstelle Kuren
     Bitte vormerken: Zahltag für ZWSt-Kuren ist jeweils Mittwoch von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr.

Seminar „Gemeindeleitung“ mit Heidi Braun
     Unter der professionellen Leitung unseres Gemeindemitglieds Heidi Braun, ausgebildete Diplompädagogin und Familientherapeutin, findet seit letztem Jahr ein regelmäßiges Tagesseminar für Gemeindevorstände statt. Unser Gemeindevorstand und der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Bad Pyrmont nehmen teil. Die professionelle Führungsmethodik unterstützt die Arbeit des Vorstands. Wir danken Heidi Braun ganz herzlich für diesen wertvollen Beitrag.

Buchprojekt „Mein Judentum“
     Unser Gemeindemitglied und „Jung und Jüdisch“ Lehrer Lior Blase koordiniert ein Projekt welches durch die großzügige Zuwendung der „Women of Reform Judaism“, eine amerikanische Frauen Organisation der Reform Bewegung, ermöglicht wird. Hierbei geht es darum, das jüdische Kinder und Jugendliche für nicht-jüdische junge Menschen ein Buch schreiben und mit Bildern gestalten. Damit erklären sie ihre Religion, Geschichte und Traditionen. Unsere Gemeinde bekommt sehr oft Besuch von Kindergärten und Schulklassen. Dabei fällt auf, dass junge Menschen kaum etwas vom liberalen Judentum wissen. Unser Ziel ist es, ein ganz persönliches Buch von jungen Juden zu schreiben und den regionalen Schulen im Unterricht zur Unterstützung anzubieten.

Mazel Tov Gold-Greta
     Unsere Gemeinde ist sehr stolz, dass unsere Greta Goldbereg als Teammitglied der Deutschen Tischtennismannschaft bei den 18. Maccabiade, das Jüdische Olympiade, in Ramat Gan Stadion in Tel Aviv im Juli teilgenommen hat. Die Maccabi-Spiele, sind eine Sportveranstaltung, bei der sich mehr als 9.000 jüdische Sportler aus 53 Nationen trafen um ihre sportliche Leistung zu messen und dabei auch Zeit für Begegnung und Austausch fanden. Mit ihrem Team hat Greta Bronze erkämpft, im Tischtennis-Doppel brachte sie eine Goldmedaille nach Hause. Eine tolle Leistung für eine tolle junge Frau!

Spenden — Tzedaka
     Wir danken herzlich den lieben Mitgliedern und Freunden, die unser Gemeindeleben und den Synagogenbau mit großzügigen Spenden unterstützt haben.
     Wir danken sehr herzlich: Den Klasse 7a und 7d der Wilhelm Raabe Realschule, The Good People Fund, USA, Herrn Justin Stone, USA, Herrn und Frau Dörries, Herrn Lior Blase, sowie Familie Khan und Familie Dohme mit einer Spende „zur Ehre von Max Dohme's Universitätsabschluss.“
     Mögen alle Spender für ihre Großzügigkeit gesegnet sein.


Baum des Lebens — Etz Chajim
     Unser Baum braucht neue Blätter. Unser Baum soll für Mitglieder, Freunde und Förderer die Möglichkeit bieten, zwei Mitzwot (gute Taten) auf einmal zu tun. Man kann besonderer Anlässe gedenken, z.B. Geburt, Bar oder Bat Mitzwa, Hochzeit, Dank, Jahrzeit, Erinnerungen oder Ehrungen, und so auch dem Synagogenbau eine Spende zukommen lassen. Formulare liegen im Büro aus. Vielen Dank!


Mazel Tov — Gratulationen
  • Wir gratulieren unseren Stiftung Schirmherr Hildesheims Alt-Bischof Josef Homeyer zu seinem 80. Geburtstag. Von Herzen alles Gute.
  • Alles Gute zur Hochzeit wünschen wir Mariah und Gregor Wettberg sowie Rebecca Seidler und Konstantin Höntsch aus unserer Schwestergemeinde Etz Chaim in Hannover sowie deren Eltern, mit denen wir sehr verbunden sind.
  • Gratulation an Familie Dohme zum 50jährigen Betriebsjubiläum der „Weser Champignon“ in Höfingen.
  • Zu ihrer sportlichen Leistung bei den Maccabi Spielen in Israel gratulieren wir Greta Goldbereg herzlich.
  • Sagen Sie uns wenn etwas Besonderes in Ihre Familie passiert ist. Wir freuen uns mit Ihnen!
Danke — Toda Raba
  • Wir danken der Christlich-jüdischen Gesellschaft und dem Katholischen Jugendbüro für Zuschüsse zur Sommermachane unserer Jugendlichen.

  • Ein Dank an alle Mitwirkenden beim „Tag der Kulturen“ am 15. August und die Paritätischen Dienste für ihre Unterstutzung.
  • Wir danken die Paritätischen für den Auftritt eine ukrainische Tanzgruppe in unsere Gemeinde. Auch danken wir sie für das Kopien unseres Jahreskalenders.
  • Für Bücherspenden an unsere Gemeinde Bibliothek danken wir Herrn Kaplan und Frau Dohme.
  • Wir danken der Union Progressiver Juden in Deutschland und der Weltunion Progressiver Juden für den Zuschuss für die Hohen Feiertage.
  • Ein Dank an alle Mitglieder, die geholfen haben, die Feiertage und verschiedenen kulturellen Veranstaltungen so schön zu gestalten.
  • Wir sind sehr dankbar für die vielen lieben Menschen, die aus dem Ausland und hier zu Hause an uns denken und uns unterstützen. Wir danken allen Personen und Organisationen, die uns helfen.
  • Ein Dank auch für die Bildverarbeitung unseres Gemeindebriefes an Julian Dohme.

Steinsetzung
     Der Grabstein für Frau Inge Ruth Dickmann, s.A. wurde am 16. Juli eingeweiht. Rachel Dohme leitete die Zeremonie. Frau Dickmanns Tochter, Frau Herz schrieb diese Worte:

„Ich möchte mich- auch im Namen meiner Familie, recht herzlich für die schöne Zeremonie bedanken. Meine Mutter wird es gespürt haben und die Herzlichkeit, die von ihnen allen ausgeht, bemerken. Danke dafür. Es ist gut zu wissen, dass sie dort den richtigen Platz gefunden hat.“

Jahrzeiten im September — Wir erinnern uns an:

          Samson Avrus — 3.9.1999 / 22.Elul 5759

     Möge die Erinnerung an ihn ein Segen für uns sein. Kaddisch wird während der Gottesdienste mit den Familienangehörigen gesprochen. Jahrzeitkerzen sind im Büro erhältlich. Wir bitten Sie, bereits zu Lebzeiten an eine Bestattungs-Vollmacht zu denken. Formulare sind im Büro erhältlich.


Wir wünschen allen ein gesundes und friedliches Jahr 5770!
Leschana towa tikatewu—Möget Ihr alle für ein gutes Jahr eingeschrieben werden!

Schalom,
     —Ihr Vorstand



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